Geschrieben von
Michael Hohner
am 2. August 2016, 07:30:12 Uhr:
Gelegentlich kaufe ich auch mal ein Buch, das etwas außerhalb meines sonstigen Interessensgebiets liegt. Auf Liessmanns „Geisterstunde” bin ich durch Zufall beim Stöbern gestoßen, und die Bewertungen waren recht gut. Die Bildungsreformen der letzten Jahre kamen alle nach meiner Schul- und Hochschulzeit, über letzteren habe ich über Bekannte auch nur gemischte Meinungen gehört. Das Buch erschien also als eine gute Gelegenheit, in dieses Thema tiefer einzusteigen.
Liessmann steigt in das Thema mit einer umfassenden, wenn auch nicht konkreten Kritik an den PISA-Studien und den darauf folgenden Reformen der Bildungssysteme an Schulen. Diese Reaktionen erscheinen ihm als „Panik”. Das Ziel, Kinder früher an bestimmte Inhalte heranzuführen als bisher, bringt er auf den folgenden Punkt:
Die Mittelstandseltern drängen denn auch auf die Hyperqualifizierung ihrer Kinder: Englisch im Kindergarten, Chinesisch in der Vorschule, computer literacy ab der Geburt […]
Und zur Idee, eher Kompetenzen als Wissen zu vermitteln:
Natürlich wäre es charmant, sich Weltverbesserungskompetenz oder Beziehungsfähigkeit einmal als Reifeprüfungsfach vorzustellen, aber so wird es wohl nicht gemeint sein, denn Prüfungen wird es in dieser Schule ohnehin keine mehr geben.
Geschrieben von
Michael Hohner
am 15. April 2016, 19:36:49 Uhr:
Ha, ha, ha, ha, ha…
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Geschrieben von
Michael Hohner
am 28. Dezember 2015, 10:46:06 Uhr:
Andreas Quatember: Statistischer Unsinn
Ein weiteres Buch zum Thema „Statistiken und wie sie falsch dargestellt und interpretiert werden”. Quatember, Professor am Institut für Angewandte Statistik (IFAS) der Johannes Kepler Universität Linz sammelte jahrelang „Highlights” aus der Presse und erläutert, was die Probleme damit sind. Mathematisch ist der Text sehr einfach gehalten und sicher für alle verständlich.
Es gibt unvermeidliche Überschneidungen mit dem Buch Lügen mit Zahlen von Gerd Bosbach und Jens Jürgen Korff (siehe die Nachlese vom letzten Jahr). Die Schwerpunkte liegen jedoch bei beiden Büchern etwas anders, so dass sie sich durchaus gut ergänzen.
Wertung:
Andreas Quatember
Statistischer Unsinn – Wenn Medien an der Prozenthürde scheitern
Springer Spektrum
ISBN 978-3-662-45334-6
Amazon
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Michael Hohner
am 12. Juli 2015, 10:24:43 Uhr:
Über alternative Medizin und Esoterik
Martin Lambeck untersucht in seinem Buch diverse Behauptungen der Alternativmedizin und der Esoterik, und zwar aus Sicht des aktuellen Wissensstandes der Physik. Dazu gibt er zunächst einen Schnellabriss eben dieses Wissensstandes, gefolgt von einer Einführung in die wissenschaftliche Methode und aussagekräftige Testverfahren. Danach folgt der Kernsatz des Buches, das „Ketten-Argument”: Man kann ein behauptetes Phänomen so lange in Glieder einer Kette unterteilen, bis man ein oder mehrere Glieder gefunden hat, die rein mit physikalischer Betrachtungsweise untersucht werden können. Sollte sich herausstellen, dass dieses Kettenglied mit dem aktuellen Stand des Wissens nicht vereinbar ist, dann ist entweder diese Wirkungskette gerissen, oder die heutige Physik ist mindestens unvollständig, wenn nicht gar falsch.
Geschrieben von
Michael Hohner
am 16. Dezember 2014, 08:03:03 Uhr:
Die folgenden Bücher habe ich 2014 gelesen und noch nicht in einer ausführlichen Besprechung vorgestellt. Die meisten davon sind erst kürzlich erschienen. Deswegen möchte ich diesen Büchern wenigstens mit einer Kurzbesprechung gerecht werden:
Rolf Bergmeier: Christlich-abendländische Kultur – Eine Legende
Eine weit verbreitete Ansicht ist, dass die kulturellen Errungenschaften der Antike durch das Christentum, insbesondere durch Klöster, über das Mittelalter hinwegtransportiert wurden, und dass gerade auch die Klöster als die wahren Geburtsstätten der Wissenschaften anzusehen sind. Demzufolge werden von der (meist konservativen) Politik gerne die „christlich-abendländische Kultur” und die „judeo-christlichen Werte” zitiert, meist um eine Gegenposition entweder zum Islam oder zu liberalen Standpunkten zu errichten.
Nach dem Lesen des Buchs von Bergmeier wird klar, dass diese „christlich-abendländische Kultur” im Wesentlichen eine Falschzuschreibung ist. Vor und während dem Mittelalter wurden Texte, die für die Kirche keinen Nutzen darstellten, entweder direkt vernichtet oder das Material für neue Abschriften von religiösen Texten wiederverwendet. Säkulare Texte aus der Antike wurden vor allem im OsmanischenArabischen Reich bewahrt und erst während der Aufklärungzum Ende des Hochmittelalters und während der Renaissance aus Spanien und dem nahen Osten nach Mitteleuropa re-importiert. Auch mit der Klosterwissenschaft ist es nicht weit her. Hildegard von Bingen, die Galionsfigur der Klostermedizin, hat im Grunde nichts zur modernen Medizin beigetragen. Das ist auch wenig überraschend, denn diese Klosterwissenschaften basierten eher auf theologischen Dogmen als auf Evidenz.
Ein wertvoller Beitrag zur Kulturkampf-Debatte der letzten Jahre und ein wichtiges Argument gegen die dabei verbreitete Geschichtsklitterung.
Wertung:
Rolf Bergmeier
Christlich-abendländische Kultur – Eine Legende
Alibri Verlag
ISBN 978-3-86569-164-4
z. B. bei Amazon