Geschrieben von
Michael Hohner
am 28. Dezember 2015, 10:46:06 Uhr:
Andreas Quatember: Statistischer Unsinn
Ein weiteres Buch zum Thema „Statistiken und wie sie falsch dargestellt und interpretiert werden”. Quatember, Professor am Institut für Angewandte Statistik (IFAS) der Johannes Kepler Universität Linz sammelte jahrelang „Highlights” aus der Presse und erläutert, was die Probleme damit sind. Mathematisch ist der Text sehr einfach gehalten und sicher für alle verständlich.
Es gibt unvermeidliche Überschneidungen mit dem Buch Lügen mit Zahlen von Gerd Bosbach und Jens Jürgen Korff (siehe die Nachlese vom letzten Jahr). Die Schwerpunkte liegen jedoch bei beiden Büchern etwas anders, so dass sie sich durchaus gut ergänzen.
Wertung:
Andreas Quatember
Statistischer Unsinn – Wenn Medien an der Prozenthürde scheitern
Springer Spektrum
ISBN 978-3-662-45334-6
Amazon
Geschrieben von
Michael Hohner
am 7. März 2014, 09:26:00 Uhr:
Bei Diskussionen zwischen Theisten und kritischen Denkern landet man immer wieder ziemlich schnell bei der Frage, die all den Differenzen zu Grunde liegt: „existiert überhaupt ein Gott?”
Der kritische Denker wird dann darauf hinweisen, dass es seit tausenden Jahren trotz aller „Gottesbeweise” (die ohne Ausnahme scheiterten) nicht gelungen ist, die Existenz eines Gottes (oder sonstiger übernatürlicher Entitäten) nachzuweisen. Die Behauptung der Existenz muss demzufolge als widerlegt angesehen werden.
Der Theist wird dann argumentieren:
Ha! Abwesenheit von Evidenz ist aber nicht gleich Evidenz von Abwesenheit!
Der Theist hat im Grundsatz Recht: Von einem Fehlen von Evidenz für eine Sache kann man nicht zwingend auf eine Nichtexistenz einer Sache schließen. Der Theist glaubt, er hätte den kritischen Denker mit seinen eigenen Waffen geschlagen: „Du hast mit einem falschen Umkehrschluss argumentiert. Deine eigene Logik, auf die du so vertraust, hat dich widerlegt!”
Geschrieben von
Michael Hohner
am 20. September 2012, 19:36:21 Uhr:
Als vor einigen Wochen die Satirezeitschrift „Titanic” ein Bild der Papstes mit eingepinkelter Soutane zeigte, war schnell der Bamberger Erzbischof Schick zur Stelle und forderte ein Strafrecht, dass Blasphemie verfolgen sollte. Und in den letzten Tagen, da in der arabischen Welt wieder einmal gegen Karikaturen und Filme sturmgelaufen wird, wiederholen die CSU-Politiker Johannes Singhammer und Horst Seehofer ähnliche Forderungen.
Derartige Forderungen sind nicht nur unnötig, sondern auch für diejenigen selbst nicht hilfreich, die die Forderungen stellen. Für unser freiheitliches Rechtssystem wäre ein Blasphemieparagraph zudem rechtlich bedenklich.
Geschrieben von
Michael Hohner
am 11. März 2012, 19:54:25 Uhr:
Kürzlich machte Ulrich Wickert bei Günther Jauch (beim nur am Rande verwandten Thema des neuen Bundespräsidenten) die Anmerkung, dass Glaube und Vernunft im Gegensatz stehen. Daraufhin kam von Jauch selbst sofort das als Frage formulierte Gegenargument „aber können denn Gläubige nicht auch vernünftig sein?”. Auch in anderen Diskussionen findet man oft das verwandte Argument „Religion und Wissenschaft sind unvereinbar”, mit dem analogen Gegenargument „aber es gibt doch religiöse Wissenschaftler”. Welche Seite hat recht?