RatioBlog

Archiv für Kategorie „IQWiG”

12.
Juli
2010

Es wird dünn für die Homöopathie

Geschrieben von Michael Hohner am 12. Juli 2010, 19:52:43 Uhr:

Die Luft wird langsam dünner für die Homöopathie in Deutschland. Nach England hat man auch hierzulande erkannt, dass Homöopathie reine Placebomedizin ist, und dass es den Gesundheitsversicherten kaum zuzumuten ist, dafür weiter Geld zu verschwenden. Angesichts drohender oder beschlossener Beitragserhöhungen und beschlossenen Zusatzbeiträgen wird immer intensiver nach Einsparmöglichkeiten gesucht. Die Begrenzung der Ausgaben für Medikamente wurde nur halbherzig angegangen und ist wieder mal im Sande verlaufen. Diese Koalition hat kein Durchsetzungsvermögen gegenüber der Lobby der Anbieter. Eine andere Möglichkeit ist, unwirksame oder unwirtschaftliche Mittel und Verfahren aus dem Leistungskatalog zu streichen. Dazu wurde extra das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) gegründet. Dieses untersucht Verfahren und Medikamente genauer auf Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit, und dann kann eine Empfehlung ausgesprochen werden, dieses Verfahren oder Medikament aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Kassen zu streichen.

Jürgen Windeler, künftiger Leiter des IQWiG, wird da deutlich:

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18.
September
2009

Memantin - Medikament oder Placebo?

Geschrieben von Michael Hohner am 18. September 2009, 10:02:45 Uhr:

Kürzlich hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen die Wirksamkeit des Medikaments Memantin als unbelegt bezeichnet. Dieses Medikament wird zur Behandlung von Alzheimerpatienten eingesetzt. Es soll einen Überschuss des Neurotransmitters Glutamat abbauen und so eine Störung der Signalübertragung im Zentralnervensystem bei Alzheimerpatienten verhindern.

Die Kritik des IQWiG ist nun, dass die Wirksamkeit von Memantin in Studien bisher nicht eindeutig nachgewiesen wurde. Bisher lagen nur Studien vor, in denen Memantin und Kombinationstherapien mit Memantin mit Placebos verglichen wurden, und in diesen wird nur eine minimale Wirkung des Stoffes festgestellt. Weitere Vergleiche, insbesondere mit anderen Medikamenten, lägen nicht vor, oder die Daten wurden vom Hersteller nicht vollständig zur Verfügung gestellt. Auch als im Stellungnahmeverfahren des Instituts der Hersteller weitere Daten nachreichte, konnte keine eindeutige Wirksamkeit nachgewiesen werden.

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