März
2013
Fehlschluss #29: Das Argument der schiefen Ebene, Dammbruchargument
Geschrieben von Michael Hohner am 26. März 2013, 07:49:55 Uhr:
Das Argument der schiefen Ebene (Slippery Slope) scheint momentan Hochkonjunktur zu haben. Bei der aktuellen Diskussion um die Homoehe hört man nicht selten folgendes Argument:
Wenn Schwule heiraten dürfen, dann müssen wir auch Leute ihre Haustiere heiraten lassen, oder ihr Auto, und dann bricht die Gesellschaft zusammen.Oder allgemeiner:
Wenn A, dann auch automatisch B, und dann C, und dann D, usw., und dann sind wir da, wo wir gar nicht hinwollen.
Was oberflächlich oft schlüssig klingt, stellt sich bei genauerer Betrachtung dann als Fehlschluss heraus. Ein A führt eben nicht immer automatisch zu B, usw., und man kommt gar nicht am unteren Ende der schiefen Ebene an (oder anders gesagt, die Ebene ist gar nicht schief).
Um beim Beispiel mit der Homoehe zu bleiben: Ein Aspekt der Ehe ist ja, dass die Ehepartner die Ehe bewusst und freiwillig eingehen und zu diesem Zweck eine Willensbekundung vor dem Staat abgeben. Tiere oder Autos können aber prinzipiell keinen Willen bekunden. Dies wird sich auch nach der Einführung einer Homoehe nicht ändern.