RatioBlog
12.
Februar
2013

Fehlschluss #27: Der Cui-bono-Fehlschluss

Geschrieben von Michael Hohner am 12. Februar 2013, 08:02:37 Uhr:

„Cui bono?” ist Latein für „Wem nützt es?”. In der Kriminalistik wird beispielsweise bei der Täterermittlung die Frage gestellt, wem eine Tat einen Vorteil bringt, wer einen Nutzen daraus zieht. Diese Person hätte dann ein Motiv, die Tat zu begehen, und sie könnte deshalb als Täter in Betracht kommen. Die berechtigte Frage nach dem Nutzziehern wird zum Fehlschluss, wenn das das einzige Kriterium bleibt, um auf eine Person als Verursacher zu schließen.

Besonders bei Verschwörungstheoretikern ist der Cui-bono-Fehlschluss weit verbreitet.

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27.
November
2012

Video: Was Wissenschaftsjournalismus eigentlich sein soll

Geschrieben von Michael Hohner am 27. November 2012, 21:09:30 Uhr:

Volker Stollorz in einem Vortrag für das Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) zum Thema, was die eigentliche Aufgabe von Wissenschaftsjournalismus ist und ob der Journalismus aktuell diese Aufgabe erfüllt, am konkreten Beispiel der „Genmais”-Studie von Séralini, die kürzlich viel Staub aufgewirbelt hat.


16.
November
2012

Fehlschluss #26: Der Fehlschluss-Fehlschluss

Geschrieben von Michael Hohner am 16. November 2012, 11:04:46 Uhr:

… oder: Jetzt wird's Meta!

Wie in Folge 1 der Serie schon angemerkt, ist es durchaus möglich, dass in einer Argumentation mit mehreren Fehlschlüssen am Ende eine korrekte Schlussfolgerung steht. So wie es auch möglich ist, dass man im Straßenverkehr mehrmals falsch abbiegt, aber dennoch am gewünschten Ziel ankommt. Geht man also in der Argumentation der Gegenseite auf die Suche nach Fehlschlüssen, dann hat die Gegenseite nicht unbedingt Unrecht, nur weil man fündig geworden ist. Das Erkennen von Fehlschlüssen ist also keine ausreichende Abkürzung, um eine Argumentation abschließend zu beurteilen. Es bleibt einem nicht erspart, die Schlussfolgerung selbst auf Richtigkeit hin zu überprüfen, z. B. indem man einen Argumentationsweg zur gleichen Schlussfolgerung sucht, der frei von Fehlschlüssen ist.


11.
November
2012

Fehlschluss #25: Falscher Kompromiss

Geschrieben von Michael Hohner am 11. November 2012, 13:15:43 Uhr:

Der Fehlschluss des falschen Kompromisses ist das Gegenstück zum falschen Dilemma. Dort ist angeblich eine Entscheidung notwendig zwischen mehreren Aussagen, die sich nicht tatsächlich gegenseitig ausschließen, bzw. zwischen denen es noch weitere Möglichkeiten oder eine Grauzone gibt. Beim falschen Kompromiss dagegen schließen sich zwei oder mehr Möglichkeiten tatsächlich gegenseitig aus, und dennoch wird behauptet, dass mehrere Aussagen wahr sein können, oder dass eine Mischaussage wahr ist.

Wenn sich zum Beispiel die Aussagen

Astrologie funktioniert
und
Astrologie funktioniert nicht
gegenüberstehen, dann ist die Wahrheit nicht
Astrologie funktioniert zu 50%

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8.
November
2012

Fehlschluss #24: Der Bestätigungsfehler

Geschrieben von Michael Hohner am 8. November 2012, 07:44:22 Uhr:

Der Bestätigungsfehler ist mehr ein Wahrnehmungsproblem als ein logischer Fehlschluss, wird aber in dieser Reihe ehrenhalber aufgenommen. Er besteht darin, dass wir eher Ereignisse oder – allgemeiner – Daten wahrnehmen und uns daran erinnern, die eine bereits gefasste Meinung bestätigen. Daten, die unseren Auffassungen widersprechen, werden dagegen eher übersehen und schneller vergessen. Der Bestätigungsfehler sucht uns besonders dann heim, wenn wir ein Muster in Ereignissen aus unseren Erinnerungen suchen, anstatt eher objektive Quellen zu konsultieren.

Beispiele:

Am Freitag den 13ten passieren besonders viele Unglücke.
Bei Vollmond gibt es besonders viele Geburten.

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