Geschrieben von
Michael Hohner
am 12. April 2012, 07:57:31 Uhr:
Wir befinden uns ja immer noch in der „Woche der Homöopathie”, also wollen wir mit der Bewusstseinsschaffung fortfahren. Bei der hierzulande von der VKHD promoteten Veranstaltung geht es in diesem Jahr um das Thema „Homöopathie bei unerfülltem Kinderwunsch”. Der VKHD schreibt dazu enthusiastisch:
Homöopathie kann, v.a. bei hormonellen und idiopathischen (ohne erkennbare) Ursachen der Unfruchtbarkeit, erfolgreich eingesetzt werden.
Hmm, „kann eingesetzt werden” ist Wieseldeutsch für „… muss aber nicht nachweislich helfen”.
Geschrieben von
Michael Hohner
am 10. April 2012, 07:36:16 Uhr:
Quack, quack!
Vom 10. bis 16. April 2012 findet wieder einmal die „Woche der Homöopathie” statt, ausgerufen um das Bewusstsein für die Homöopathie zu steigern und aufzuklären. Bei diesem hehren Ansinnen wollen wir nicht hintanstehen und etwas zur homöopathischen Zubereitung namens „Oscillococcinum” erzählen:
Diese Zubereitung wurde am Anfang des letzten Jahrhunderts von Militärarzt Joseph Roy entwickelt, oder wie man normalerweise sagen würde, erfunden. Ihm fiel bei der Untersuchung von Erkrankten der Spanischen Grippe auf, dass man in Gewebe- und Flüssigkeitsproben unter dem Mikroskop kleine, zitternde Kügelchen erkennen konnte.
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Michael Hohner
am 5. Februar 2012, 11:55:45 Uhr:
Anstelle eines richtigen Blogposts, hier ein Bullshit-Bingo zum Thema „Alternativmedizin”.
Wer die Spielregeln nicht kennt: Die Teilnehmer bekommen je einen Ausdruck der Bingokarte unten (zu diesem Zweck ergibt sich bei jedem Neuladen dieser Seite auch eine neue, zufällige Reihenfolge der Schlagworte!). Wenn über das Thema diskutiert wird und es fällt eines der genannten Schlagworte, dann streichen der Mitspieler das Feld durch. Wenn sich eine vertikale, horizontale oder diagonale Reihe von 4 Feldern ergibt, dann steht der Mitspieler auf und ruft laut „Bullshit!” und hat gewonnen.
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Michael Hohner
am 21. April 2011, 21:55:52 Uhr:
Die Hochzeit des Jahres steht an, nämlich die zwischen Prinz William und Kate Middleton. Warum das hier relevant ist? Keine Angst, dieses Blog wechselt nicht zur Yellow Press über. Es geht vor allem darum, welchen Wohltätigkeitsorganisationen die Braut künftig ihr Gesicht leihen wird.
Kate Middleton hat schon ihr Interesse bekundet, die Schirmherrin einer neuen Organisation zu werden, die Leuten helfen soll, die ein „Gefühl der Not empfinden oder unter einem Trauma leiden”. Mittel der Wahl sind nicht professionelle Psychotherapie, sondern „Alternativtherapien”, Hypnosetherapie und allerlei Alternativmedizin. Die künftige Frau des künftigen Grüßaugust von England könnte also zur professionellen Placeboverteilerin werden. Die Mitbegrnderin der Organisation, Kate Hudson Hall, ist schon ganz aufgeregt, riecht sie doch schon das Stiftungsgeld, mit dem sie Zweigstellen auf der ganzen Insel eröffnen will.
Schwiegerpapa Prinz Charles wirds freuen. Auch er ist glühender Verfechter von allerlei Pseudomedizin. Homöopathie, Schüsslersalze, Kaffee-Einläufe, es gibt kaum einen Nonsens, für den er sich nicht begeistern ließe. Sogar einer eigenen Stiftung zur Förderung der Alternativmedizin, der „Prince's Foundation for Integrated Health”, stand er vor – bis diese 2010 nach Ermittlungen gegen zwei Vorstandsmitglieder wegen Betrugs und Unterschlagung dichtgemacht wurde. Sogar als Hersteller von allerlei dubiosen Produkten durch sein Unternehmen Duchy Originals (hier drängt sich ein Wortspiel auf, das sich kaum unterdrücken lässt) tritt er auf. Seinen Einfluss am Rande seiner Kompetenz lässt er gerne spielen, wenn ihm hartnäckige Kritiker im Weg stehen, z. B. auch Edzard Ernst.
Es ist traurig. Da rutscht man durch Heirat in eine der nutzlosesten (aber gutbezahlten) Positionen des Königreichs, und dann verschwendet man neu gewonnene Zeit und Geld mit diesem Firlefanz, statt es in echte Hilfe zu investieren.
Nur gut, dass wenigstens unser Staatsoberhaupt mit beide Beinen fest in der Realität steht. Äh, naja, fast.
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Michael Hohner
am 24. März 2011, 10:31:32 Uhr:
Ein aktueller Trend ist die Integration von Alternativmedizin in die konventionelle Forschung und Lehre. Die Aus- und Weiterbildung von Ärzten in Homöopathie, Reiki, Akupunktur, Ayurveda, usw., wie sie z. B. von der Europa-Universität Viadrina erfolgreich demonstriert wird, wird so auf die Herausforderungen des neuen Jahrtausends vorbereitet.
Von diesem Erfolg muss man lernen. Auch andere Wissenschaftszweige müssen sich von Dogmen lösen. Nachweisbarkeit, Reproduzierbarkeit und interne und externe Konsistenz dürfen nicht mehr als entscheidende Kriterien angesehen werden. Traditionelle, kulturelle und subjektive Betrachtungsweisen müssen gleichberechtigt neben etablierten Lehrinhalten stehen. Alle Lehrstühle sollten einem ganzheitlichen Ansatz nicht entgegenstehen, und Studenten sollten zusätzlich alternative Erklärungsmodelle kennenlernen: